Das Virtuelle Bürgermuseum in der Stadtbibliothek Salzgitter

Nein, nicht räumlich…. obwohl, für eine dreiviertelstunde waren wir tatsächlich drin… denn jeder kann sich dieses Museum zu sich holen.

Mit einer Unterbrechung im April wurde seit Anfang des Jahres immer am 1. Montag des Monats um 15 Uhr eine Veranstaltung in der Stadtbibliothek Salzgitter-Bad durchgeführt. So auch am ersten Montag im Monat Juni. Joachim Sievers und Rolf Czauderna haben das Virtuelle Bürgermuseum vorgestellt. Es handelt sich dabei um ein Projekt des Bürgervereins Bad Salzgitter e.V., über deren „Eröffnung“ auch in der Salzgitter Zeitung berichtet worden ist.

Das Museum ist in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes: Zum einen wird darin die Heimatgeschichte des Ortes Salzgitter-Bad zentral erfasst und visualisiert. Zum anderen ist es zugänglich, wie es ein „stationäres“ Museum nicht sein könnte. Mit Öffnungszeiten von 24 Stunden am Tag und sieben Tagen pro Woche. Zusätzlich ist es möglich, die Exponate so zu vergrößern, dass viele Details sichtbar sind, die hinter der Vitrine für des Besuchers Auge nur schlecht wahrnehmbar sind. Darüber hinaus sind auch Ausstellungsstücke enthalten, die schlecht ausstellbar sind, da sie aus Papier bestehen und entsprechend empfindlich gegenüber Lichteinwirkung sind.

Der Schwerpunkt des Bürgermuseums liegt nicht auf Fotografien aus vergangenen Zeiten, sondern auf Gegenständen, die eine Geschichte transportieren. Die Geschichte soll damit erfahrbar gemacht werden und Erinnerungen wecken. Als Beispiel dafür gilt die Sammlung von Streichholzschachteln aus den 1950er bis 1980er Jahren, die versehen sind mit Motiven bzw. Werbung von Lokalen, Kneipen und Restaurants im damaligen Salzgitter-Bad.

Streichholschachtel_Buergermuseum

Streichholzschachteln aus der Sammlung Klaus Haase (Verwendung mit freundlicher Genehmigung des Bürgervereins)

Schauen Sie zurück auf den 25. April 1953 – an diesem Tag erschien die erste Ausgabe der Salzgitter-Zeitung. In dieser Ausgabe können Sie online blättern. Oder vielleicht doch lieber im Salzgitterschen Kreisblatt vom 27. Juni 1907. Oder vielleicht, wie sich die Souvenirs im Laufe der Jahrzehnte gewandelt haben. Oder möchten Sie vielleicht im Stadtplan von 1946 schauen, welche anderen bzw. gleiche Straßennamen es damals gab.

Die Beteiligung der Salzgitteraner Bürger ist explizit erwünscht. So heißt es auf der Webseite:
„Es wäre schön, wenn Sie sich in dieses Museum selbst aktiv einbringen!! Setzen Sie sich mit uns in Verbindung, wenn Sie zu unseren Schaustücken weitergehendes Wissen haben. Oder wenn Sie selbst über ein „Schätzchen“ verfügen, dass Sie der Allgemeinheit zur Kenntnis bringen wollen, stellen Sie es uns zwecks Veröffentlichung zur Verfügung.“

Schauen Sie nach, ob Sie oder Ihre Eltern oder Großeltern vielleicht den einen oder anderen verborgenen Schatz im Schrank zu stehen haben & werden Sie Teil des Museums – oder statten Sie dem Virtuellen Bürgermuseum einen Besuch ab.

Rie

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