Inside North Korea – Spannende Einblicke in ein spezielles Land

Das abgeschottete Nord Korea interessiert mich schon seit Längerem. Wie leben die Menschen dort, wie rückständig oder doch fortschrittlich ist das Land?

Der Taschen-Verlag hat nun einen Bildband zur Nordkoreanischen Architektur herausgebracht:

Oliver Wainwright, Journalist und Fotograf des Guardian, nimmt uns mit auf eine architektonische Reise hinter die verschlossenen Türen eines Landes, das sich wie kein anderes von der Welt abgeschottet hat. Von den mosaikgefliesten Eingangshallen der Gesundheitszentren aus der Sowjetzeit bis zu den bonbonfarbenen Innenräumen brandneuer Theater werfen seine Fotografien ein Schlaglicht auf die Ambitionen des öffentlichkeitsscheuen Regimes, ‚das ganze Land in ein sozialistisches Märchenland zu verwandeln‘.“

Wainwright und seine kleine Reisegruppe architekturbegeisterter Touristen standen dabei nicht nur permanent unter Aufsicht mehrerer staatlicher Fremdenführer, die ein minutiös getaktetes Drehbuch abarbeiteten – sondern auch unter den Augen des „Ewigen Präsidenten“ und des „Ewigen Vorsitzenden“, deren Konterfeis jedes Bauwerk an zentraler Stelle zieren.

Zwischen Größenwahn, postsozialistischer Tristesse, nicht zu verhehlender Armut und sozialistischem Märchenland  – Wainwright gelingt es ein breites Spektrum der in meinen Augen oft skurrilen Auswüchse der nordkoreanischen Architektur zu zeigen.

Wainwright stellt seinem Bildband eine ausführliche Einleitung voran, Taschen-typisch (wie auch die Bildunterschriften) auf Englisch, Deutsch und Französisch.

Unter den Rubriken „Stadtansichten & Wohnen“, „Monumente“, „Museen & Kunst“, „Sport & Bildung und Erziehung“, „Freizeit & Gastlichkeit“, sowie „Die U-Bahn von Pjöngjang“ bieten sich dem Betrachter trotz der staatlichen Aufsicht, unter welcher der Fotograf stand, nicht nur Propaganda-Perspektiven, sondern immer auch spannende Seitenblicke, die erahnen lassen, dass in diesem Land vieles nur Kulisse ist, vieles seltsam aus der Zeit gefallen zu sein scheint und hinter allem wohl der (verzweifelte?) Wunsch steht, sich trotz der Isolation als moderner Staat zu präsentieren, der seinen Bewohnern ein glückliches behütetes Leben bietet.

Einfach mal reinschauen, staunen und/oder Kopfschütteln…  unter Kunst 400 NOR.

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