Literaturkreis 12/23 – „1984“ von George Orwell

Literaturkreis

Bekanntermaßen findet der Literaturkreis der Stadtbibliothek Salzgitter jeden ersten Dienstag eines jeden Monats abwechselnd zwischen der Zweigstelle Salzgitter-Bad und der Hauptstelle in Lebenstedt statt. Nachdem der letzte Literaturkreis in Salzgitter-Bad mit der Besprechung des Buches „Der Gesang der Berge“, geschrieben von Nguyễn Phan Quế Mai, zahlreiche Literaturfans angezogen hat, wird die Dezember-Veranstaltung in der Hauptstelle der Stadtbibliothek Salzgitter in Lebenstedt am 05.12.2023 um 16 Uhr stattfinden.

©Stadt Salzgitter, Literaturkreis

Die Stadtbibliothek Salzgitter freut sich, eine weitere literarische Veranstaltung im Rahmen des 1983 gegründeten Literaturkreis Salzgitter ankündigen zu dürfen. Die kostenfreie Veranstaltungsreihe hat sich für die letzte Veranstaltung in diesem Jahr die Vorstellung eines Buches vorgenommen, das viele der Literaturinteressierten bereits kennen werden und welches Gesprächsstoff garantiert.
In der Dezemberausgabe des Literaturkreises steht ein literarischer Klassiker im Fokus: George Orwells „1984“. Dieses bahnbrechende Werk lebt noch heute von seiner ungebrochenen Aktualität. Der Literaturkreis lädt alle Interessierten herzlich dazu ein, sich der Besprechung dieses bedeutsamen Romans anzuschließen und gemeinsam in die beklemmende Welt von „1984“ einzutauchen.

Über den Autor George Orwell:
George Orwell, bürgerlich Eric Arthur Blair, wurde am 25. Juni 1903 in dem damaligen Britisch-Indien geboren. Aufgewachsen ist E. A. Blair in England, da ihn seine Mutter im Alter von einem Jahr mit in die Grafschaft Oxfordshire und in ihr dortiges, neuerworbenes Haus mitnahm, während sein Vater noch bis 1911 als Kolonialbeamter für den Indian Civil Service arbeitete. Auf Blairs folgendem akademischen Lebensweg besuchte er das renommierte Eton College und arbeitete anschließend für die britische Kolonialpolizei in Burma (heute Myanmar). Seine Erfahrungen in Burma beeinflussten später sein Schreiben und seine kritische Einstellung zum Imperialismus und seine Abneigung gegenüber Totalitarismus. Der spätere Autor hatte politisch generell eine starke Haltung, er war Sozialist und sah die einzig praktikable Staatsform in einem demokratischen Sozialismus, mit einem geeinten Europa und einem Ende des Kolonialismus.

Nach seiner Laufbahn im Polizeidienst und der Rückkehr nach England in den 1920er Jahren, begann Blair seine Erlebnisse als Schriftsteller und Journalist aufzuarbeiten. Er arbeitete für verschiedene Zeitungen und schrieb an ersten Essays. Ende der 20er Jahre entschied er sich nach Paris zu ziehen und verübte dort verschiedene Gelegenheitsjobs, u.a. war er als Tellerwäscher tätig und lebte phasenweise auf der Straße, bis er eine starke Lungenentzündung bekam und diese über Wochen auskurieren musste. Das führte letztlich dazu, dass er wieder zurück nach England zog. Er war zu der Zeit mittellos und wohnte immer mal wieder in seinem Elternhaus. Doch wie so oft in der Kunst, war es die schwierige Zeit im Leben, die den Startschuss dafür gab, dass „George Orwell“ sich zu einem der einflussreichsten Schriftsteller seiner und unserer Zeit entwickeln würde. Sein erstes Buch, „Down and Out in Paris and London“ (1933), basiert auf seinen persönlichen Erfahrungen als obdach- und mittellos lebender Mensch in Paris und London und wurde sein erster literarischer Erfolg, womit er den Grundstein für seine erfolgreiche Karriere als Schriftsteller, Journalist und Essayist legte.

George Orwell wurde besonders bekannt durch seine politischen Schriften und Romane. 1945 veröffentlichte er „Animal Farm“, eine satirische Fabel über den Totalitarismus und die Korruption von Macht. Sein bekanntestes Werk, „1984“ (1949), beschreibt eine Zukunft, in der die Freiheit des Einzelnen von einem totalitären Regime unterdrückt wird. Beide Werke wurden zu Klassikern der Weltliteratur.
Orwells Schreibstil zeichnet sich durch Klarheit, Präzision und eine scharfe politische Analyse aus. Er kämpfte aus persönlicher Überzeugung heraus mit seinen Werken gegen Totalitarismus, soziale Ungerechtigkeiten und Unterdrückungen an.
Tragischerweise erlag Blair im Alter von nur 46 Jahren am 21. Januar 1950 einer Tuberkulose-Erkrankung. Obwohl sein Leben kurz war, hinterließ er ein bedeutendes Erbe in Form seiner literarischen Werke, die bis heute von Lesern weltweit geschätzt werden.

George Orwell 1984 ©
Anaconda Verlag

Über den Roman „1984“
In George Orwells Meisterwerk werden die Leserinnen und Leser in eine totalitäre Gesellschaft entführt, in der Überwachung, Manipulation und Unterdrückung an der Tagesordnung stehen. Die Protagonisten Winston Smith und Julia rebellieren gegen das erdrückende Regime und setzen sich für individuelle Freiheit und Wahrheit ein. Die beklemmende Atmosphäre, die beeindruckende Analyse von Machtinstanzen und die großflächige Kontrolle der Bevölkerung machen diesen Roman zu einem besonderen Werk, das zum Nachdenken anregt.
Denn obwohl der Roman mittlerweile einige Jahre auf dem Buckel hat, ist er, aufgrund seiner Thematik, über die Jahrzehnte hinweg auf der Höhe der Zeit geblieben. Vor allem nach den Enthüllungen von Edward Snowden im Jahre 2013, durch die bewiesen werden konnte, wie hoch das Ausmaß der weltweiten Überwachung durch Spionageinstanzen tatsächlich ist, haben viele Rezipienten einen merkwürdigen Beigeschmack beim Lesen der Lektüre.

Der Roman“1984″ wurde (und wird) allerdings nicht auf der ganzen Welt als literarisches Meisterwerk betrachtet. Das äußert sich unter anderem darin, dass das Werk im Laufe der Zeit in einigen Ländern und Staaten verboten oder zensiert worden ist, wie beispielsweise in der damaligen DDR, in der alleine der Besitz ausreichte, um mit schweren Zuchthausstrafen rechnen zu müssen.
Die Gründe für die vielen Verbote und Zensuren von Orwells Buch im Laufe der Zeit variieren von Staat zu Staat, was mit den politischen, sozialen und kulturellen Ansichten der jeweiligen Regierungen zusammenhängt. Ein jüngstes Beispiel ist das Verbot des Buches in dem autokratischen Land Belarus (in Deutschland auch unter „Weißrussland“ bekannt). Dort wurden im Jahr 2022 alle Exemplare auf Geheiß von dem regierende Präsidenten, Aljaksandr Lukaschenka, beschlagnahmt und der Verleger wurde verhaftet.

Über dieses, so wie über viele weitere Themen kann während der kommenden Dezember-Veranstaltung des Literaturkreises in der Hauptstelle der Stadtbibliothek Salzgitter in Lebenstedt debattiert werden.

An der Buchvorstellung, der Besprechung und der Diskussion danach, können alle Literaturinteressierten teilnehmen. Eine Anmeldung zu dieser kostenfreien Veranstaltung ist nicht erforderlich. 
Die Stadtbibliothek Salzgitter freut sich über jeden Bürger und jede Bürgerin, der oder die Lust und Zeit hat, an dem Literaturkreis 12/23 teilzunehmen.

Adress- und Kontaktdaten:
Stadtbibliothek Salzgitter
Joachim-Campe-Straße 4
38226 Salzgitter (Lebenstedt)
Tel.:05341 8393434
E-Mail: stadtbibliothek@stadt.salzgitter.de

mat

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